Ein Blick hinter die Notfall-App – Datenanalyse Teil 2

Mit dem Ziel, unsere Kunden noch besser zu verstehen und das Maximum an Sicherheit zu gewähren, haben wir uns in den letzten Monaten mithilfe einer Datenanalyse einen Überblick darüber verschafft, wie die Notfall-App von unseren Kunden eingerichtet und eingesetzt wird. Im vorliegenden zweiten Teil der Datenanalyse-Reihe gehen wir auf die Benutzer ein, die zwar im Webcockpit erfasst sind, die Notfall-App jedoch nicht auf ihrem Smartphone installiert haben und beleuchten mögliche Gründe dafür.

Benutzer ist nicht gleich Notfall-App-Nutzer

Im ersten Beitrag der Datenanalyse-Reihe haben wir uns unter anderem mit der Frage befasst, wie viele Personen (via Webcockpit) an einer Einrichtung als Benutzer erfasst sind. Nicht alle diese Benutzer installieren und registrieren die Notfall-App allerdings. Dieser Beitrag fokussiert auf die Benutzer, die zwar im Cockpit als Benutzer erfasst sind, aber die Notfall-App nicht heruntergeladen oder sich nicht registriert haben.

Benutzer ohne Notfall-App

Von den im Webcockpit erfassten Benutzer, für die eine Mobilnummer hinterlegt ist, haben je nach Stufe bis zu 53% keine Notfall-App. Genauer:

  • Bei den Volkschulen: 36%
  • Bei den Mittelschulen: 39%
  • Bei den Berufsschulen: 48%
  • Bei den Unternehmen: 53%

haben keine registrierte Notfall-App.

Wieso laden viele Benutzer die Notfall-App nicht herunter oder registrieren sich nicht? Per se verraten die Daten nur, was die Benutzer tun – oder eben nicht tun, nicht aber, wieso. Wenn die entsprechenden Daten allerdings vorhanden sind, lassen sich konkrete Thesen überprüfen. Wir hatten die These, dass diese Benutzer eventuell gar nie eine Einladung für den Download der Notfall-App erhalten haben. Dies konnten wir mithilfe der Daten überprüfen.

Installations-Einladung animiert zum Download

Wie viele Benutzer ohne Notfall-App haben trotz hinterlegter Mobilnummer nie eine Installations-SMS erhalten? Bei den

  • Volksschulen: 36%
  • Mittelschulen: 12%
  • Berufsschulen: 41%
  • Unternehmen: 68%

Dabei stechen besonders die 68% bei den Unternehmen heraus. Bei diesen Zahlen gilt es jedoch zu betonen, dass der Implementierungsprozess je nach Organisationsgrösse einige Zeit in Anspruch nehmen kann und sich viele Kunden aktuell in der Implementierungsphase befinden: Sie haben die Benutzer auf dem Webcockpit erfasst, arbeiten aber noch nicht aktiv mit der Notfall-App.

Umgekehrt beantwortet eine Untersuchung der Wirksamkeit des Einladung-Versendens folgende Frage: Wie viele Benutzer, die eine Einladung erhalten haben, laden die Notfall-App effektiv herunter (und registrieren sich)? Es sind dies bei den

  • Volksschulen: 72%
  • Mittelschulen: 63%
  • Berufsschulen: 61%
  • Unternehmen: 72%

Die Einladungs-SMS ist folglich ein wirksames Mittel, um die Benutzer zum Installieren der App zu animieren. Vor allem bei den Unternehmen bestünde durch konsequentes Verschicken von Einladungen grosses Potential, eine höhere Abdeckung zu erreichen.

Probleme beim Registrations-Prozess?

In einem nächsten Schritt untersuchten wir auch, ob die Benutzer ohne Notfall-App vielleicht die Notfall-App zwar heruntergeladen und sich registriert hatten, aber es bei der Registration zu einem Fehler kam. Es zeigte sich dann, dass die Zahl der Benutzer ohne Notfall-App, die eine Installations-Einladung erhalten und sich sogar registriert hatten mit 2.5% (der Menge der Benutzer ohne Notfall-App) tief ausfällt. Einige dieser Benutzer wiesen zusätzlich zu dem Registrationseintrag auch In-App-Aktivitäten auf. Es gab also einen Zeitpunkt, an dem die Notfall-App eingerichtet war; sie wurde allerdings in der Zwischenzeit wieder gelöscht. Allgemein hat diese Analyse gezeigt, dass es nicht technische, sondern primär organisatorische Faktoren sind, die sich auf den prozentualen Anteil registrierter Benutzer auswirken.

Nicht-messbare Einflüsse

Wieso die restlichen Benutzer, die eine Einladung erhalten hatten, die Notfall-App nie heruntergeladen haben, können wir mithilfe der Daten nicht beantworten. Vielleicht ist den Empfängern nicht klar, wer der Absender der Einladungsnachricht ist oder sie möchten keine zusätzliche App installieren, die Speicherplatz einnimmt. Generell wird die Notfall-App in den meisten Fällen auf dem privaten Handy installiert. Es ist somit den Benutzern überlassen, ob sie die Notfall-App herunterladen. Die Organisation stellt ihren Mitarbeitenden lediglich die Möglichkeit einer solchen App zur Verfügung. Sicher bleibt jedoch, dass je mehr Benutzer die Notfall-App herunterladen und damit je grösser die Abdeckung ist, desto schneller kann im Notfall gehandelt werden; desto besser ist die Organisation im Notfall also gewappnet.

Ausblick auf Teil 3

Im nächsten und letzten Beitrag der Datenanalyse-Reihe befassen wir uns mit den Massnahmen, die ergriffen werden können, um unsere Kunden im Implementierungsprozess weiter zu unterstützen, die Handhabung zu vereinfachen und somit schlussendlich für mehr Sicherheit im Ernstfall zu sorgen.

Über die Autorin

Fanny ist unsere Datenanalyseexpertin. Die 21-jährige ETH-Masterabsolventin in Angewandter Mathematik hat uns in einem sechsmonatigen Praktikum als Wissenschaftliche Mitarbeiterin unterstützt und uns auf vielfältige Art und Weise einen detaillierten Einblick in die Welt der Daten von e-mergency gegeben.

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