Statistiken rund um das Krisenmanagement

Statistik Krisenmanagement

Krisen ereignen sich täglich überall auf der Welt und lassen sich in den wenigsten Fällen vermeiden. Wird bei den ersten Anzeichen einer Krise nicht schnell und effektiv gehandelt, sind die Konsequenzen meist langanhaltend und katastrophal. Ein effizientes und effektives Krisenmanagement ist somit längst nicht mehr «nice to have», sondern zu einem absoluten Muss geworden. Organisationen können Krisen selbst nicht kontrollieren, aber sie können beeinflussen, wie sie sich vorbereiten und darauf reagieren. Um zu zeigen, weshalb das Krisenmanagement für sämtliche Organisationen einen wichtigen Faktor darstellt, präsentieren wir einige Fakten aus unterschiedlichen Studien.

In den vergangenen sechs Jahren haben 69% der befragten Organisationen mindestens eine Organisationskrise erlebt. Die durchschnittliche Anzahl der erlebten Krisen liegt bei drei.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass niemand vor einer Krise gefeit ist. Als bisherige primäre Auslöser für eine Krise wurden Liquiditätsprobleme, technologisches Versagen und Betriebsunterbrechungen genannt. Vermutungen über Auslöser in der Zukunft richten sich verstärkt auf Themen wie Cyberkriminalität, Markt-Disruptionen und ethisches Fehlverhalten.

46% der Führungskräfte, die in einem mit dem Krisenmanagement zusammenhängenden Bereich tätig sind (z.B. Risikomanagement, Compliance, Ethik), geben an, dass sie nur «einigermassen zuversichtlich» sind, was die Fähigkeit der Organisationen angeht, eine Krise tatsächlich zu bewältigen.

Eine Hauptursache, weshalb diese Einschätzungen eher pessimistisch ausfallen, liegt darin begründet, dass in vielen Unternehmen nur wenig Ressourcen und Zeit für das konkrete Durchspielen eines Krisenszenarios investiert werden. In vielen Fällen ist eine «Es wird schon nichts passieren»-Mentalität erkennbar, weshalb das Training vernachlässigt wird. Wenn ein Training stattfindet, ist es gemäss Aussagen der Befragten meist nur eine Schulung im Bereich der Krisenkommunikation. Die Prozesse werden nicht geübt und das bestehende Sicherheitskonzept nicht à jour gehalten. Bei der Sicherheit wird häufig gespart und die Mitarbeitenden zu wenig involviert. Viele sehen das Thema Sicherheit als Knochenaufgabe, die mit hohen Investitionen verbunden ist. Dies ist jedoch nicht immer notwendig: Es empfiehlt sich, auch beim Krisenmanagement einen agilen Ansatz zu verfolgen, mit den vorhandenen Ressourcen zu arbeiten und Schritt für Schritt die Sicherheitsorganisation auf- und auszubauen (siehe hierzu auch unser Blogbeitrag zum Thema «Wie viel darf Sicherheit kosten?»).

59% der befragten Organisationen haben eine allgemeine Kommunikationsstrategie, aber nur 45% haben auch eine dokumentierte Strategie für die Krisenkommunikation.

Kommunikation ist in vielen Fällen das A und O bei der Krisenbewältigung. Effektives Krisenmanagement kann nicht ohne gute Kommunikation betrieben werden. Die Fähigkeit, während und nach einem Ereignis richtig zu kommunizieren, kann das Gesamtergebnis der Situation und die Auswirkungen auf die eigene Organisation bestimmen. Eine klare Kommunikation schafft Klarheit und Orientierung für Mitarbeitende, Kunden und Stakeholder. Weshalb der Krisenkommunikation dennoch nicht der Stellenwert zugesprochen wird, den sie eigentlich verdient hat, begründen die Organisation mit fehlendem Budget, zu tiefer Mitarbeiterzahl, stetig wachsendem Aufgabenbereich sowie einer damit einhergehenden Herausforderung bei der Aufgabenpriorisierung.

74% der befragten Organisationen, die in den vergangenen Jahren mit einer grösseren Krise konfrontiert waren, suchten während oder nach einer schweren Krise nach externer Hilfe.

Es ist wichtig, das Krisenmanagement als einen lernenden Prozess innerhalb einer Organisation anzusehen: Die internen Abläufe sollen in regelmässigen Abständen kritisch reflektiert und entsprechende Anpassungen und Optimierungen vorgenommen werden. Hier empfiehlt es sich auch, auf die Erfahrung und das Wissen von Experten zurückzugreifen. Aus diesem Grund engagieren wir uns in unserem Ökosystem, um unseren Kunden den unkomplizierten Zugang zu zahlreichen Experten in unterschiedlichen Themenbereichen des Notfall- und Krisenmanagements zu ermöglichen. Auf diese Weise soll der ganzheitliche Ansatz gefördert und der Blickwinkel einer Organisation in Bezug auf die zukünftige Krisenbewältigung geöffnet werden.

36% der befragten Organisationen haben kein Budget für Tools oder Softwarelösungen für die Ereigniskommunikation vorgesehen.

Über die Hälfte der Organisationen sehen die Kommunikation mit den Mitarbeitenden als zentrale Herausforderung während eines Ereignisses. Dennoch stellen nur 61% der Organisationen sicher, dass die Kontaktinformationen ihrer Mitarbeitenden auf dem aktuellen Stand sind und dass entsprechende Kommunikationskanäle für die Ereigniskommunikation bereit sind. Als bevorzugter Kommunikationskanal hat sich seit Jahren der E-Mail-Versand sowohl für die interne als auch die externe Kommunikation gehalten. Es gilt jedoch zu beachten, dass im Falle eines Netzwerk- oder Systemausfalls ein alternativer Kommunikationskanal in Betracht gezogen wird, zumal Cyberangriffe ein häufiger Grund für die Ereigniskommunikation sind. Die Corona-Pandemie hat in diesem Bereich jedoch die Prozesse beschleunigt: Sie hat einige Organisationen dazu bewegt, Investitionen in spezifische Tools für die Ereigniskommunikation zu prüfen. Dabei zeigt sich, dass immer mehr Organisationen Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen einer On-Premise-Softwarelösung vorziehen. SaaS-Lösungen helfen dabei, eine nahtlose Ereigniskommunikation über mehrere Geräte hinweg zu ermöglichen. Zudem sind solche Lösungen meist flexibler in der Konfiguration und der Weiterentwicklung und bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Anbindung von Drittsystemen.

Unabhängig davon, welcher Natur eine Krise ist, zeigt sich, dass die Vorbereitung der Schlüssel zu einem effektiven und effizienten Krisenmanagement ist. Wie zu Beginn des Artikels genannt, kann man nicht kontrollieren, wann man von welcher Art von Krise betroffen ist. Durch eine gründliche und durchdachte Vorbereitung lässt sich der Outcome jedoch stark beeinflussen und sicherstellen, dass alle Organisationsmitglieder am gleichen Strang ziehen.

 

Quellen:

Fuchs, J. (2020): 22 Stats That Prove Why You Need a Crisis Management in 2020.

PWC (2019): Crisis Preparedness as the next competitive advantage: Learning from 4,500 crises.

JOTW (2019): The 2019 JOTW Communications Survey. Trends in Corporate Communications and Public Relations.

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